Non Performing Loans - Leistungsgestörte Kredite als Kapitalanlage

Finanzen und Versicherung

Neubiberg. 05.10.2011. So richtig bekannt ist das Geschäftsfeld nicht. Und dennoch ein Milliardenmarkt, in dem sich viele deutsche und internationale Banken bewegen. Die Rede ist von Non Performing Loans (NPL’s), also leistungsgestörte Kredite, die den Banken seit vielen Jahren zu schaffen machen. Diese wollen Banken möglichst schnell aus ihren Bilanzen haben, schreiben sie hierzu ab und bieten sie dann in einem bestimmten Marktsegment zu äußerst günstigen Konditionen an.

Die Aufkäufer solcher Kredite waren in der Vergangenheit zumeist so genannte „Heuschrecken“, die versuchten, das jeweils beste aus den jeweiligen Verträgen zu machen. „Dieses Bild hat sich massiv gewandelt, denn zumindest wir versuchen, unserer gesellschaftlichen Verpflichtung nachzukommen und die Verträge sozialverträglich aufzulösen“, erklärt Karsten-Dairek Keune als Geschäftsführer der NPL Investor GmbH & Co. Erste KG. Dennoch sind in diesem Geschäft hohe Margen zu erzielen, die eine Umsetzung als Kapitalanlage zur Refinanzierung ermöglichen.

Das Fondsangebot, das seit Kurzem in der Platzierung ist, hat ein Volumen von 25 Millionen Euro. Eine Beteiligung ist ab 10.000 Euro zuzüglich fünf Prozent Agio möglich. Die Platzierung soll spätestens zum Ablauf des kommenden Jahres abgeschlossen sein. Besonders interessant sind dabei die variablen und wählbaren Fondslaufzeiten. Diese liegen zwischen vier und zehn Jahren nach Schließung. „Wir möchten damit dem Wusch vieler Kunden nachkommen, die einen überschaubaren Anlagehorizont suchen“, erklärt NPL-Geschäftsführer Keune. Als weitere Fonds sind ein Private Placement und ein Ansparfonds dicht vor der Fertigstellung bzw. Genehmigung.

Grundsätzlich sieht das Fondskonzept der NPL Investor GmbH & Co. Erste KG die Thesaurierung der Gewinne vor. Jedoch ist es grundsätzlich möglich, 40 Prozent der anfallenden Gewinne zu entnehmen. Intern kalkuliert das Fondsmanagement – abhängig von den Laufzeiten – mit Renditen zwischen zehn und 15 Prozent. „Ein äußerst konservativer Ansatz, der uns Spielraum nach oben lässt, wobei wir uns weitgehend auf besicherte Kredite konzentrieren“, sagt Keune. Hierunter versteht man solche Kredite, die hauptsächlich mit Immobilen abgesichert, also werthaltig sind.

Dabei ergibt sich durch die Auflösung leistungsgestörter Kredite bei richtiger Umsetzung für alle Beteiligten eine Gewinnsituation. Die Banken bekommen durch den Verkauf weiteren Spielraum bei Refinanzierungen (Stichwort Basel 3). Die Schuldner durch eine teilweise Restschuldbefreiung die Chance, unbelastet neu anzufangen, sodann es keine weiteren Forderungen gibt. Und der Fonds hat bei günstigen Kaufpreisen die Möglichkeit, entsprechenden Gewinn für die Investoren zu erzielen.

Besonderen Stellenwert legt das Management dabei auf die sozialverträgliche Auflösung der leistungsgestörten Kredite. Hierzu findet eine enge Zusammenarbeit mit der bereits 1908 gegründeten Gartenstadt-Gesellschaft Hellerau AG und deren Fachleuten als Servicing-Partner statt. Weitere Informationen unter http://www.npl-invest.de

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